Wer denkt, die Schweiz sei ein dichtbevölkertes Land, wird im Vallée de Joux eines Besseren belehrt. In der Regel ist man hier etwa so alleine unterwegs wie in den Wäldern Kanadas. Die Rundfahrt führt dem Lac de Joux entlang und verläuft danach im Risoud-Wald, dem grössten zusammenhängenden Wald Europas.
Los geht es in die Wildnis in Le Sentier, von wo man entlang dem nördlichen Ufer des Lac de Joux nach Les Charbonnières gelangt. Dieser Abschnitt bietet zwar beste Idylle, immer wieder ergibt sich ein wunderbares Panorama über den See und die dahinterliegenden Jurazüge, doch mit Wildnis hat das noch nichts zu tun.
Sobald man in Charbonnières mit dem Aufstieg in Richtung Petit Risoux beginnt, da werden die Häuser seltener, die Strassen kleiner, und schliesslich ist bei der Anhöhe im Wald ausser dem Forstweg kein Zeichen menschlicher Zivilisation mehr zu erkennen. Man rollt nun entlang der Landesgrenze südwestwärts und kommt dabei immer wieder an kleinen Holzhütten vorbei. Man könnte meinen, man befinde sich hier in der Wildnis Alaskas oder Kanadas, bloss sind die Hütten hier nur ein paar Kilometer und nicht ein paar hundert Kilometer voneinander entfernt.
Die Marocaine-Hütte ist schliesslich der Ausgangsort für den Weg zurück in die Zivilisation. Ein Trail führt von hier vorbei an der Turque-Hütte ziemlich direkt ins Ortszentrum von Le Sentier. Nach dem Abstecher in die scheinbare Wildnis erscheint das 3000 Einwohner zählende Dorf geradezu wie eine Grossstadt.